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Halbjahresergebnis 2023

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Hohe Margen in einem volatilen Marktumfeld

Umicore verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 trotz eines ungünstigeren Edelmetallpreisumfelds, des gedämpften makroökonomischen Wachstums und der Kosteninflation eine starke Leistung. Die Umsätze des Konzerns betrugen in den ersten sechs Monaten 2,1 Milliarden Euro und entsprachen damit dem Niveau der Halbjahre 2022 und 2021, was die hohe Widerstandsfähigkeit des Unternehmens gegenüber den seit Ende 2022 zunehmend schwierigen Marktbedingungen demonstriert.

Das bereinigte EBIT des Konzerns belief sich auf 373 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA auf 519 Millionen Euro und lag damit unter den Werten des ersten Halbjahres 2022. Diese Entwicklung spiegelt das ungünstigere Edelmetallpreisumfeld, die Kosteninflation sowie höhere Ausgaben für Innovation und Wachstum im Rahmen von Umicores 2030 RISE-Strategie wider. Die bereinigte EBITDA-Marge des Konzerns lag bei 25,1 Prozent und entsprach damit Umicores 2030 RISE-Ziel[1].

Der freie operative Cashflow belief sich auf 60 Millionen Euro und spiegelt einen erheblichen Anstieg der Investitionsausgaben zur Vorbereitung des beschleunigten Wachstums bei Rechargeable Battery Materials wider. Die Nettofinanzschulden stiegen auf 1,4 Milliarden Euro, was zu einem Verschuldungsgrad in Höhe des 1,3-fachen bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate führte, und deutlich innerhalb des 2,5-fachen Investment-Grade-Scopes liegt, den Umicores 2030 RISE-Strategie anstrebt.

Catalysis

Catalysis erzielte erneut eine hervorragende Leistung und verzeichnete Umsätze und Erträge, die über dem Niveau des ersten Halbjahres 2022 lagen. Absatz und Umsatz im Geschäftsbereich Automotive Catalysts stiegen, da sie von der wachsenden Produktion von Verbrennungsmotoren für leichte Nutzfahrzeuge sowie von einer allmählichen Erholung der chinesischen Produktion schwerer Nutzfahrzeuge profitierten. Die Umsätze im Bereich Fuel Cell & Stationary Catalysts stiegen deutlich an, was insbesondere auf die starke Nachfrage nach stationären Katalysatoren und einen günstigen Produktmix zurückzuführen ist. Diese positive Umsatzentwicklung in Verbindung mit Kostendisziplin und hoher operativer Effizienz führte zu einem bereinigten EBITDA von 227 Millionen Euro in diesem Geschäftsfeld.

Energy & Surface Technologies

Der Umsatz im Geschäftsfeld Energy & Surface Technologies lag erwartungsgemäß unter dem Niveau des Vorjahres, was auf eine Normalisierung im Geschäftsbereich Cobalt & Specialty Materials, im Vergleich zu einem außergewöhnlich starken ersten Halbjahr 2022, zurückzuführen ist. Bei Rechargeable Battery Materials lagen Umsatz und Ertrag trotz erhöhter Ausgaben für Wachstumsvorbereitungen sowie Forschung und Entwicklung auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2022. Das bereinigte EBITDA des Geschäftsfelds belief sich auf 132 Millionen Euro.

Recycling

Das Geschäftsfeld Recycling erzielte in der ersten Jahreshälfte 2023 eine starke Leistung, auch wenn sie unter der außergewöhnlichen Leistung der ersten Vorjahreshälfte lag. Die Umsätze entsprachen dem Niveau des Vorjahreszeitraums und die starke Leistung von Precious Metals Management glich die geringeren Umsätze in den anderen Geschäftsbereichen aus. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 204 Millionen Euro und spiegelt das niedrigere Preisumfeld von Platingruppenmetallen (PGM) sowie die Auswirkungen der Kosteninflation wider.

Wichtigste Kennzahlen

Umsatz von € 2,1 Milliarden (+0 %)

Bereinigtes EBITDA von € 519 Millionen (-14 %)

Bereinigtes EBIT von € 373 Millionen (-19 %)

EBIT-Bereinigungen i. H. v. - € 13 Millionen

ROCE (Kapitalrendite) von 15,2 %
(im Vergleich zu 20,8 % im 1. Halbjahr 2022)

Bereinigter Nettogewinn (Konzernanteil) 
von € 233 Millionen und bereinigter Gewinn pro Aktie von € 0,97 

Operativer Cashflow von € 409 Millionen, einschließlich eines Anstiegs des Betriebskapitalbedarfs um € 26 Millionen; freier operativer Cashflow von € 60 Millionen 

Investitionsausgaben betrugen € 335 Millionen (+ 77 %)

F&E-Ausgaben von € 147 Millionen (+ 4 %)

Ausschüttung einer Zwischendividende von € 0,25 pro Aktie am 22. August 2023

Nettofinanzschulden i. H. v. € 1.390 Millionen. Dies entspricht einem Verhältnis von Nettoverschuldungsgrad (letzte 12 Monate) zum bereinigten EBITDA von 1,30x.

Im ersten Halbjahr 2023 hat Umicore weitere Fortschritte bei der Umsetzung der 2030 RISE-Strategie erzielt, die auf ein wertschaffendes Wachstum ausgerichtet ist. Der Geschäftsbereich Rechargeable Battery Materials schloss einen neuen langfristigen Liefervertrag für Batteriematerialien für den chinesischen Markt ab. Die Geschäftsfelder Catalysis und Recycling stellten weiterhin ihre starke Leistung, Operational Excellence und die Fähigkeit, solide Cashflows in einem schwierigen Marktumfeld zu generieren, unter Beweis. Umicore kündigte außerdem Veränderungen im Leadership-Team und eine neue Organisationsstruktur an, in der die Verantwortlichkeiten auf die Umsetzung der 2030 RISE-Strategie ausgerichtet sind (siehe unten stehender Abschnitt: „Einführung einer neuen Organisations- und Berichtsstruktur“).

„Umicore hat einmal mehr sein Können unter Beweis gestellt, trotz erheblichen Gegenwinds am Markt eine solide Geschäftsentwicklung zu erzielen. Gleichzeitig blieben wir weiterhin auf die Umsetzung unserer 2030 RISE-Strategie fokussiert. Wir haben eine neue Organisationsstruktur angekündigt, die das bevorstehende signifikante Wachstum von Battery Materials unterstützen wird. Zudem haben wir ein Leadership-Team ernannt, dessen Verantwortlichkeiten darauf ausgelegt sind, die wichtigsten Pfeiler unserer Strategie umzusetzen. Wir haben unsere Investitionen in Innovation und Wachstum erhöht und gleichzeitig unsere Verpflichtung zu finanzieller Disziplin und Return on Investment aufrechterhalten. Ich möchte allen Mitarbeitenden von Umicore für ihren anhaltenden Einsatz und ihr Engagement danken. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um unsere 2030 RISE-Ziele zu erreichen und gleichzeitig Werte für unsere Aktionäre sowie Nutzen für all unsere beteiligten Stakeholder zu schaffen.“

Mathias Miedreich, CEO of Umicore

Ausblick 2023

Ausgehend von der soliden Leistung im ersten Halbjahr und unter der Annahme, dass die Edelmetallpreise für den Rest des Jahres auf dem derzeitigen Niveau bleiben und alles andere gleichbleibt, erwartet Umicore für das Gesamtjahr 2023 ein bereinigtes EBITDA zwischen 960 bis 1.020 Millionen Euro.

Im Geschäftsfeld Catalysis erwartet Umicore, weiterhin von der starken Marktposition im Bereich der Katalysatoren für Benzinmotoren und der weiteren allmählichen Erholung des chinesischen Marktes für schwere Nutzfahrzeuge zu profitieren. In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA 2023 leicht über dem Rekordniveau des Jahres 2022 liegen wird.  Es wird jedoch erwartet, dass sich das im Vergleich zum ersten Halbjahr niedrigere Preisumfeld für PGMs in der zweiten Jahreshälfte in den Umsätzen und Erträgen aller Geschäftsbereiche widerspiegeln wird. 

Im Geschäftsfeld Energy & Surface Technologies wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA von Rechargeable Battery Materials im Jahr 2023 über dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Unter Berücksichtigung der normalisierten Performance von Cobalt & Specialty Materials im Jahr 2023, im Vergleich zur außergewöhnlichen Rentabilität im Jahr 2022, wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA des Geschäftsfelds im Jahr 2023 leicht unter dem Niveau von 2022 liegen wird.

Für das Geschäftsfeld Recycling erwartet Umicore, dass die Performance den Rückgang der PGM-Preise und ein damit verbundenes, weniger günstiges Angebotsumfeld für PGM-reiche Wertstoffe widerspiegelt. Unter der Annahme, dass die aktuellen Metallpreise konstant bleiben, und unter Berücksichtigung der derzeit ausstehenden strategischen Metallpreisabsicherungen wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA des Geschäftsfelds Recycling 2023 unter dem Niveau von 2022 liegen wird, jedoch immer noch deutlich über dem historischen Niveau vor 2020. Es wird auch erwartet, dass Umsatz und Ertrag in der zweiten Jahreshälfte unter dem Niveau der ersten Jahreshälfte liegen werden, was den jüngsten weiteren Rückgang der PGM-Preise widerspiegelt.

Wie bereits angekündigt, werden die Kosten von Corporate für das Gesamtjahr 2023 voraussichtlich weitgehend auf dem Niveau von 2022 bleiben. Die Investitionsausgaben für das Gesamtjahr 2023 werden voraussichtlich auf bis zu 800 Millionen Euro steigen, was dem aktuellen Konsens entspricht und hauptsächlich die Investitionen in den Ausbau der europäischen Präsenz von Rechargeable Battery Materials widerspiegelt. Bei den derzeitigen Metallpreisen wird erwartet, dass das Nettoumlaufvermögen in der zweiten Jahreshälfte stabil bleibt. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wird erwartet, dass die Nettoverschuldung in etwa auf dem Niveau von Ende Juni bleiben wird.

Einführung einer neuen Organisations- und Berichtsstruktur

Seit der Einführung der 2030 RISE-Strategie hat Umicore die Governance-Struktur des Unternehmens durch die Ausrichtung auf den ehrgeizigen Wachstumsplan bis 2030 gestärkt. In einem nächsten Schritt wird eine neue Organisationsstruktur zur Unterstützung des signifikanten Geschäftswachstums von Rechargeable Battery Materials eingeführt. Die Geschäftsbereiche von Umicore werden auf der Grundlage wichtiger Synergien und gemeinsamer Merkmale in vier statt wie bisher drei Geschäftsfeldern zusammengefasst, während gleichzeitig ein stärkerer Fokus auf die verschiedenen Geschäftsaktivitäten gelegt wird.

Der ehemalige Geschäftsbereich Rechargeable Battery Materials wird als neues Geschäftsfeld Battery Materials unter der Leitung von Ralph Kiessling, derzeit Executive Vice President Energy & Surface Technologies, ausgewiesen. Dies wird den notwendigen Fokus und die Struktur schaffen, um das erwartete starke Wachstum des Batteriematerialgeschäfts zu unterstützen, und wird zusätzliche Transparenz und Einblicke in die Performance des Geschäftsfelds bieten.

Die Geschäftsbereiche Cobalt & Specialty Materials, Electro-Optic Materials und Metal Deposition Solutions, die derzeit Teil von Energy & Surface Technologies sind, werden in einem vierten Geschäftsfeld unter der Leitung von Geert Olbrechts als verantwortlichem EVP zusammengefasst.

Darüber hinaus wird Geert Olbrechts ab dem 1. August 2023 Chief Technology Officer des Konzerns und in dieser Funktion auch für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens, in enger Zusammenarbeit mit den Forschungs- und Entwicklungsteams der Geschäftsbereiche verantwortlich sein. Diese werden eng mit den Teams von New Business Incubation und Open Innovation zusammenarbeiten. 

Die externe Berichterstattung nach dieser neuen Organisationsstruktur wird ab dem Geschäftsjahr 2024 eingeführt. Es gibt keine Veränderung in den Abgrenzungen der Geschäftsfelder Catalysis und Recycling.

Zusätzlich zu diesen Veränderungen und um die Bedeutung der Mitarbeitenden und Talente für Umicore zu unterstreichen, wurde die Rolle des EVP People and Organization geschaffen. Ana Fonseca Nordang  wurde ernannt, diese Rolle ab dem 1. September 2023 zu übernehmen und das Umicore Management Board zu vervollständigen.

„Ich freue mich sehr, Ana Fonseca Nordang in unserem Management Board begrüßen zu dürfen. Ihre internationale und umfassende Erfahrung im Personalwesen wird unsere Personalstrategie weiter stärken, um sicherzustellen, dass wir in allen Regionen, in denen wir tätig sind, ein bevorzugter Arbeitgeber bleiben. Die Berufung von Ana Fonseca Nordang in das Management Board unterstreicht die Bedeutung unserer Mitarbeitenden und ihrer Rolle bei der Umsetzung unseres ehrgeizigen Wachstumsplans 2030 RISE. Unsere Mitarbeitenden sind mit ihren Fähigkeiten, ihrer Erfahrung und ihrer Energie entscheidend für unseren Erfolg.“

Mathias Miedreich, CEO of Umicore

Ana Fonseca Nordang verfügt über mehr als 20 Jahre internationale Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen im Personalwesen und verbrachte den Großteil ihrer Karriere bei Equinor, ehemals Statoil, wo sie zuletzt als Senior Vice President Renewables tätig war. Davor war sie Chief Human Resources Officer des Konzerns.  Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Management Board wird sie weiterhin dafür sorgen, dass die Personalstrategie im Mittelpunkt der Überlegungen und Planung von Umicore steht.

Auf Aufsichtsratsebene wurden zwei neue Ausschüsse eingerichtet: der Investitionsausschuss und der Nachhaltigkeitsausschuss. Die Ausschüsse konzentrieren sich einerseits auf die Überwachung der Investitionsausgaben des Konzerns, die das Wachstum im Rahmen der 2030 RISE-Strategie unterstützen, und andererseits auf die Umsetzung der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie „Let's Go for Zero“.

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[1] Im Juni 2022 stellte Umicore die neue Strategie „Umicore 2030 – RISE" vor, die darauf ausgerichtet ist, das profitable Wachstum mit konstanter Wertschöpfung bis 2030 und darüber hinaus zu beschleunigen (bereinigte EBITDA-Margen > 20 % im gesamten Zeitraum): Lesen Sie den vollständigen Artikel

Hinweis:
Alle Verweise auf den Umsatz in diesem Dokument beziehen sich auf den Umsatz ohne Metalle (d. h. alle Umsatzbestandteile abzüglich des Wertes der folgenden zugekauften Metalle: Au, Ag, Pt, Pd, Rh, Co, Ni, Pb, Cu, Ge, Li und Mn)

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