Jahresergebnis 2024
Umicore Group – wichtigste Kennzahlen
Anhaltend robuste Leistung der etablierten Geschäfte;
Battery Materials: Maßnahmen ergriffen, um Gegenwind entgegenzuwirken
- Umsatz1 von € 3,5 Milliarden
- Bereinigtes EBITDA von € 763 Millionen und bereinigte EBITDA-Marge von 22 %
- Anpassungen des EBITDA in Höhe von - € 1,79 Milliarden (hauptsächlich aufgrund einer nicht zahlungswirksamen Wertminderung und Abschreibung in Höhe von - € 1,60 Milliarden bei Battery Materials im ersten Halbjahr 2024)
- Bereinigtes EBIT von € 478 Millionen
- Bereinigter Nettogewinn (Konzernanteil) von € 255 Millionen und bereinigter Gewinn pro Aktie von € 1,06
- ROCE von 12,3 %
- Ereignishäufigkeit (staff total recordable injury rate) von 4,7; deutlich unter dem Niveau von 2023
Steigerung der Effizienzmaßnahmen und disziplinierte Kapitalallokation
- Mehr als € 100 Millionen EBITDA aus Effizienzmaßnahmen, über dem Ziel von 70 Millionen Euro
- Investitionsausgaben von € 555 Millionen (exklusive einer Eigenkapitaleinlage i. H. v. € 175 Millionen in IONWAY, dem Joint Venture für Batteriematerialien mit PowerCo von Volkswagen)
- Operativer Cashflow von € 976 Millionen; freier operativer Cashflow von € 384 Millionen
- Nettofinanzschulden i .H. v. € 1.425 Millionen. Dies entspricht einem Verhältnis von Nettoverschuldungsgrad (letzte 12 Monate) zum bereinigten EBITDA von 1,87x.
Dividende
- Vorgeschlagene Brutto-Jahresdividende für 2024 von € 0,50 pro Aktie, wovon € 0,25 im April 2025 ausgezahlt werden, mit einer bereits im August 2024 ausgezahlten Zwischendividende von € 0,25.

„2024 war ein ernüchterndes und intensives Jahr für Umicore, das von erheblichen Herausforderungen geprägt war, darunter ein verlangsamtes Wachstum der EV-Branche, zahlreiche Hindernisse für die europäische Industrielandschaft und zunehmende geopolitische Spannungen. All dies überschattete in gewisser Weise die anhaltend robuste Leistung unserer etablierten Geschäfte. Seit meiner Ernennung im vergangenen Mai haben wir schnell und entschlossen gehandelt. Wir haben eine strategische Überprüfung eingeleitet, Effizienz- und Kostenmaßnahmen umgesetzt und uns auf eine disziplinierte Kapitalallokation konzentriert. Ich bin allen Umicore-Kolleginnen und -Kollegen dankbar für ihre Resilienz und Agilität. Während wir uns weiterhin in einem volatilen Umfeld bewegen, konzentrieren wir uns darauf, Renditen für unsere Investitionen zu erzielen und eine starke Bilanz aufrechtzuerhalten. Wir sind entschlossen, das Fundament für einen soliden Weg in die Zukunft zu legen, und freuen uns darauf, das Wertschöpfungspotenzial von Umicore sowie die wichtige Rolle, die wir in der heutigen Gesellschaft spielen, auf unserem nächsten Capital Markets Day zu präsentieren.“
Geschäftsentwicklung 2024
Im Jahr 2024 hat sich eine Reihe von Herausforderungen auf die Gesamtleistung und die Strategieumsetzung Umicores ausgewirkt. Angesichts des unerwartet langsamen Wachstums der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (EV) und des Rückgangs der Edelmetallpreise hat Umicore Maßnahmen ergriffen, um seine Wachstumsprognosen neu zu bewerten und seine Investitionsausgaben und Kostenbasis weiter an die neue Marktrealität anzupassen. Dazu gehören die Einleitung einer strategischen Überprüfung und eine Neuausrichtung der Belegschaft als Teil der allgemeinen Kostensenkungsstrategie.
Die etablierten Geschäfte von Umicore blieben jedoch robust und lieferten eine Gesamtleistung, die den Erwartungen entsprach.
Der Konzernumsatz von Umicore für das Jahr 2024 betrug 3,5 Milliarden Euro gegenüber 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2023. Das bereinigte EBIT des Konzerns belief sich auf 478 Millionen Euro (-29 % gegenüber 2023) und das bereinigte EBITDA auf 763 Millionen Euro (-22 % gegenüber 2023). Im Jahr 2024 lag die bereinigte EBITDA-Marge des Konzerns bei 22 %.
Battery Materials verzeichnete im Vergleich zu 2023 einen Umsatzrückgang. Dies spiegelt geringere Absatzmengen bei Kathodenmaterialien (CAM) und niedrigere Erlöse bei der Raffination sowie den Wegfall eines einmaligen Sondereffekts bei Lithium wider, der den Jahresvergleich beeinflusst. Geringere Erlöse in Verbindung mit Kosten im Zusammenhang mit den laufenden Erweiterungen – wenn auch inzwischen stark reduziert – führten zu einem Rückgang des bereinigten EBITDA im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus wurde das bereinigte EBITDA 2023 durch einen signifikanten einmaligen positiven Effekt gestützt[2]. Das bereinigte EBITDA für das Jahr 2024 des Geschäftsfeldes lag erwartungsgemäß[3] nahe am Break-Even-Punkt[4]. Der ROCE für dieses Geschäftsfeld betrug -4.9%.
Catalysis erzielte 2024 erneut eine beeindruckende Leistung. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück, wobei das Absatzvolumen bei Automotive Catalysts durch einen ungünstigeren Kundenmix im Segment der leichten Nutzfahrzeuge und ein schwieriges Marktumfeld im Segment der schweren Dieselfahrzeuge beeinträchtigt wurde. Die Umsätze bei Fuel Cells & Stationary Catalysts blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil, während die Umsätze bei Precious Metals Chemistry rückläufig waren. Vor diesem Hintergrund erzielte das Geschäftsfeld eine hervorragende Leistung und konnte das Ergebnis auf dem Rekordniveau des Vorjahres halten. Zurückzuführen ist das besonders auf das strukturelle Effizienzmanagement und wertorientierte Initiativen. Der Return on Capital Employed (ROCE) des Geschäftsfeldes betrug 40,4 %.
Das Geschäftsfeld Recycling verzeichnete niedrigere Umsätze und Gewinne im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist vor allem zurückzuführen auf geringere Mengen bei Precious Metals Refining und die Auswirkungen eines weniger günstigen Edelmetallpreisumfelds bei Precious Metals Management. Der Einfluss auf den Gewinn wurde teilweise durch Effizienzmaßnahmen ausgeglichen. Der ROCE betrug 78,3 %.
Die Umsätze von Specialty Materials waren im Vergleich zu 2023 leicht rückläufig. Der ROCE betrug 9,1 % Wie erwartet ging das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahr zurück. Begründet liegt dies hauptsächlich in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld bei Cobalt & Specialty Materials, das sich auf die chemischen Raffinations- und Vertriebsaktivitäten auswirkte.
Im vergangenen Jahr hat Umicore seine Effizienzbemühungen im gesamten Konzern erheblich verstärkt und hierdurch ein EBITDA von rund 100 Millionen Euro erzielt, das über dem Ziel von 70 Millionen Euro liegt und die Schwierigkeiten eines wettbewerbsintensiven Marktes und die Auswirkungen fallender Edelmetallpreise teilweise ausgleichen konnte.
Angesichts der unerwartet langsam wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat Umicore beschlossen, den Bau des Werks für Batteriematerialien in Loyalist, Kanada, auszusetzen sowie den weiteren Ausbau seiner Präsenz strikt zu begrenzen und sich auf die bestehenden Werke in Europa und Korea zu konzentrieren, um so die Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden zu erfüllen. Infolgedessen gingen die Investitionsausgaben im Jahr 2024 gegenüber 2023 um 35 Prozent zurück und beliefen sich für das Gesamtjahr auf 555 Millionen Euro gegenüber 857 Millionen Euro im Vorjahr. Darüber hinaus brachte Umicore 175 Millionen Euro Eigenkapital in IONWAY ein, das Joint Venture mit PowerCo von Volkswagen.
Der freie operative Cashflow blieb mit 384 Millionen Euro stark (gegenüber 332 Millionen Euro in 2023), was auf eine Verringerung des Nettoumlaufvermögens und niedrigere Investitionen zurückzuführen ist.
Die Nettofinanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember 2024 auf 1,4 Milliarden Euro, was einem Verhältnis von Nettoverschuldungsgrad (letzte 12 Monate) zum bereinigten EBITDA von 1,87x entspricht. Der Konzern wird auch in Zukunft auf eine starke Bilanz setzen. Der ROCE des Konzerns lag bei 12,3 %.
Ausblick 2025
Die globale Wirtschaftslage ist weiterhin von anhaltenden geopolitischen Spannungen geprägt, die zu einer eingeschränkten Visibilität der Nachfrage auf den Endmärkten führen. Umicore navigiert durch dieses volatile Umfeld, indem der Fokus auf Resilienz, Anpassungsfähigkeit und Effizienz im gesamten Konzern beibehalten wird. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA des Konzerns zwischen 720 und 780 Millionen Euro liegen wird.
Diese Prognose basiert auf den aktuellen Marktbedingungen und der geopolitischen Lage zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Pressemitteilung. Der Ausblick für 2025 enthält keine Annahmen zu den möglichen Auswirkungen der Einführung von Zöllen.
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Aufgrund der derzeit eingeschränkten Marktvisibilität und des verzögerten Hochlaufs von Kundenaufträgen wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA des Geschäftsfeldes Battery Materials in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
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Catalysis wird voraussichtlich weiterhin sowohl von der starken Marktposition von Automotive Catalysts als auch den anhaltenden Anstrengungen des Geschäftsbereichs zur Maximierung des Unternehmenswerts profitieren. Infolgedessen wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA von Catalysis im Jahr 2025 in etwa auf dem Niveau des hervorragenden Vorjahres liegen wird.
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Unter der Annahme, dass die aktuellen Metallpreise anhalten, und unter Berücksichtigung des aktuellen Metall-Hedgings wird das bereinigte EBITDA des Geschäftsfeldes Recycling im Jahr 2025 voraussichtlich unter dem Niveau des Jahres 2024 liegen. Der Gewinnrückgang ist vor allem auf das erwartete Auslaufen günstiger Edelmetallpreis-Hedges im Geschäftsbereich Precious Metals Refining zurückzuführen, was teilweise durch Effizienzsteigerungen und eine solide operative Leistung ausgeglichen wird.
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Bei Specialty Materials wird erwartet, dass das bereinigte EBITDA von Effizienzsteigerungsmaßnahmen und einer starken Performance in bestimmten Endmärkten profitieren wird. Dies wird voraussichtlich zu einem leichten Anstieg des bereinigten EBITDA 2025 im Vergleich zu 2024 führen.
Es wird erwartet, dass die Corporate-Kosten im Jahr 2025 niedriger sein werden als im Jahr 2024.
Im Rahmen der strikten Minimierung der Investitionsausgaben im Battery Materials-Geschäft wird erwartet, dass die Investitionsausgaben des Konzerns im Jahr 2025 um 20 Prozent niedriger sein werden als im Jahr 2024, mit Ausnahme der Kapitaleinlage in das Joint Venture IONWAY mit PowerCo5.
Aufbauend auf dem starken Wertmanagement im Jahr 2024 beinhaltet der Ausblick für 2025 einen zusätzlichen jährlichen EBITDA-Effekt von 100 Millionen Euro aus Effizienzsteigerungen, zusätzlich zum ursprünglichen Ziel von mehr als 100 Millionen Euro. Dies wird wesentlich dazu beitragen, die Auswirkungen des allmählichen Auslaufens von Metall-Hedges auszugleichen.
Dividendenpolitik
Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung am 24. April 2025 eine Bruttojahresdividende von 0,50 Euro je Aktie für 2024 vorschlagen. Dies stellt gegenüber der für 2023 gezahlten Dividende von 0,80 Euro je Aktie eine Reduzierung dar. Unter Berücksichtigung der im August 2024 gezahlten Zwischendividende von 0,25 Euro je Aktie wird am 30. April 2025 ein Bruttobetrag von 0,25 Euro je Aktie ausgezahlt, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre. Auf Basis des Schlusskurses der Aktie am 31. Dezember 2024 von 9,96 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 5 Prozent.
Angesichts des aktuellen Umfelds beabsichtigt der Aufsichtsrat, eine jährliche Bruttodividende von 0,50 Euro als neue Basis für die künftige Dividendenausschüttung festzulegen, auf die die Dividendenpolitik „stabil oder steigend“ („stable or rising“) angewendet wird, und die Praxis der Zahlung einer Zwischendividende einzustellen.
Capital Markets Day findet am 27. März 2025 statt
Der Capital Markets Day von Umicore findet am 27. März 2025 in London statt (nachmittags, MEZ). Bei der Veranstaltung wird Bart Sap, CEO von Umicore, die Ergebnisse der Strategieüberprüfung und den mittelfristigen Plan für das Battery Materials-Geschäft vorstellen. Zusammen mit dem Executive Leadership Team wird er den Mehrwert des Umicore-Konzerns erläutern sowie über die mittelfristigen Ziele der verschiedenen Geschäftsfelder informieren. Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Umicore Website.
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1 Alle Verweise auf den Umsatz in diesem Dokument beziehen sich auf den Umsatz ohne Metalle (d. h. alle Umsatzbestandteile abzüglich des Wertes der folgenden zugekauften Metalle: Au, Ag, Pt, Pd, Rh, Co, Ni, Pb, Cu, Ge, Li und Mn).
2 Im Zusammenhang mit niedrigeren Kosten aus Testläufen für die Massenproduktion und der Verwertung von Abfällen aus der Batterieproduktion.
3 Inklusive eines positiven Einmaleffekts von ca. € 40 Millionen.
4 Siehe Pressemitteilung zu den Halbjahresergebnissen 2024 „Update zur strategischen Überprüfung der Battery Materials-Aktivitäten und Abschreibungen“ (Seite 2) und „Ausblick 2024“ (Seite 4).
5 Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Financial Review“ unter Full Year Results 2024 | Umicore.